Homberg Grand Prix 2016

Tim Sirok startet für den LSC Oeventrop beim Grand Prix in Homberg (Ohm). Dieser Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt, Tim ist dieses Jahr zum zweiten Mal mit der LS 8 dabei  - es geht schon heute (30. April 2016) los!

Die Links auf der rechten Seite führen euch zu den offiziellen Wettbewerbs-Informationen. Wir werden hier aktuell und umfassend aus Oeventroper-Sicht berichten!

05.05.2016

Vom 5. Wertungstag am Vatertag (05.05.2016) berichtet uns Tim wie folgt:

Auch gestern sind wir wieder geflogen. Unser Meteorologe kündigte uns vorab schon einsinkende Warmluft an, welche uns das Fliegen etwas erschweren sollten.

Der Flugraum ähnelte dem der Vortage, jedoch war dieses Mal der Hinweg zum Thüringer Wald eine halbe Katastrophe. Die Flugzeuge wuselten von einer Wolke zur nächsten, ohne beständiges Steigen vorfinden zu können. Die erste Außenlandung des Wettbewerbs von Joachim mit dem BW2 zu Füßen des "Monte Kali" war die Folge. An der selben Stelle konnten Paddy, Basti und ich noch so gerade tief einen Bart herausfischen, um dem Unheil zu entgehen. Hier haben wir die meiste Zeit liegen gelassen und die Führungsgruppe, welche deutlich weiter südlich unterwegs war, konnte zu uns fast 20km Vorsprung aufbauen, welcher nahezu unmöglich wieder gut zu machen war.

Auf dem zweiten Schenkel trennte sich die Verfolger Gruppe erneut. Ich entschied mich für eine tolle Wolkenoptik ein paar Kilometer westlich des Thüringer Waldes, welcher zu dem Zeitpunkt wieder sehr suspekt ausschaute. Nach einiger Suche fand ich dann den erlösenden, starken Bart bis unter die Basis.

Felipe und Paddy verfolgten den Thüringer direkt auf seinem Rücken, am Ende traf ich Felipe kurz vor der zweiten Wende wieder. Die Wege schienen also ähnlich aufgegangen zu sein.

Auf dem dritten Schenkel lieferten Felipe und ich uns ein interessantes Rennen. Er war leicht Vorne weg, hatte aber auf dem ersten Schenkel einen Großteil seines Wasserballastes bereits ablassen müssen. demnach stieg er ziemlich gut, während ich auf den schnellen Geradeausanteilen wieder aufholen konnte.

Am Ende musste ich mich auf dem Endanflug geschlagen geben, er wählte einen deutlich besseren Weg östlich der Kurslinie und konnte einen starken letzten Aufwind ausfindig machen. Außerdem sollte mir noch größeres Unheil drohen: ich kurbelte den Endanflugsbart mit McReady 2 bis auf 150m über Fahrt aus und flog los. Leider hatte ich riesiges Pech und erwischte eine absolut grausame Linie. Meine Endanflugshöhe verschwand Meter um Meter. Am Ende musste ich den Zielanflug abbrechen um eine Direktlandung zu machen, was mich in die B-Wertung mit einer 5-Minuten Zeitstrafe brachte. Dadurch konnte mein Verfolger Basti noch knapp in der Tageswertung vor mich Rücken. In der Gesamtwertung teile ich mir aktuell den 7. Platz mit Simon. Jan Omsels bekam heute den gelben Hut

Ein Grand Prix schmiert einem jeden Fehler ziemlich markant aufs Butterbrot, aber der Lerneffekt ist riesengroß!

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04.05.2016

Am Mittwoch wurde dann wieder geflogen, ein Hammertag wie Tim berichtet:

Durch den Frontdurchgang konnte sich vorgestern das Wetterfenster leider zu spät etablieren, sodass wir keine Wertungsflüge generieren konnten. Wir nutzten dennoch die Gelegenheit ein paar filmische "Experimente" durchzuführen, und jeder hatte Zeit sich um alles zu kümmern, was den Rest der Woche liegen geblieben ist und frische Kraft zu sammeln.

Der gestrige Tag hat jedoch alles getoppt was wir je hier geflogen sind. Die ersten Wolken standen bereits gegen 9 Uhr am Flugplatz, als wir gerade erst mit Aufrüsten und Frühstücken fertig geworden sind.

Eine Grand Prix Aufgabe über 490 km wurde uns "auferlegt". Auf dem ersten Schenkel Richtung Osten zum "Plätzer" war ich glücklich in einer übersichtlichen "hinten oben" Position zu stecken, wo ich gut beobachten konnte. Der Pulk hielt bis zur ersten Wende beisammen.

Bereits am Morgen hatte ich überlegt wie man den zweiten Schenkel nach Süden gestalten sollte. Zum einen könnte man durch die Rhön fliegen, dort wären aber zwei Sperrgebiete und stark ansteigendes Gelände sehr hinderlich. Zum anderen wäre auf der Westseite des Kurses der Spessart, der auch in der Ferne mit einer guten Wolkenoptik glänzte. Hierfür nahm ich den größeren Umweg dann auch in Kauf, und beobachtete gespannt wie der Großteil des Pulks nach links Richtung Rhön abbog. Ob das wohl gut geht?

Gemeinsam mit Karsten und Enrique kämpften wir uns Richtung Spessart. Auch wenn der Weg dorthin etwas blau und unstrukturiert war, sollte die Rechnung aufgehen. Das Pulk verlor Zeit beim Umfliegen der Lufträume während wir den ersten guten Bart im Spessart ausfindig machen konnten. Die Basis ist dort inzwischen auf über 2000 m angestiegen wo wir nun bis zur Wende in einem westlichen Bogen eine sehr gute Vorfluggeschwindigkeit mit guten bis sehr guten Steigwerten etablieren konnten.

Nach der Wende waren Karsten und ich vorne raus, Enrique hat sich am Ende noch für die goldene Mitte entschieden und war uns dicht auf den Fersen. Auf dem 3. Schenkel habe ich dann etwas Boden verloren, als ich mich dummerweise für eine Wolke an der Luftraumgrenze zu Nürnberg entschieden hatte. Diese drohte mich im Kreis hineinzudrücken. So ließ ich einen guten Bart stehen und kam etwas tiefer unter dem nahen Verfolgerpulk an der Wende an. Hier konnten die anderen zum Glück einen Hammerbart über 4 m/s integriert aufmachen wo ich meinen Fehler recht passabel ausbessern konnte. Die LS8 steigt einfach hervorragend, auch wenn man auf den schnellen Geradeauspassagen gegen die Discen meistens wieder Boden verliert.

Von nun an war ich dann wieder in der Verfolgerposition. Ich beobachtete und versuchte jeden Fehler der Vorrausfliegenden zu entdecken und auszubessern, so kam ich immer wieder heran und konnte noch einen Platz gut machen. Die Wolkenoptik war einfach phänomenal! Nach der letzten Wende Richtung Heimat stand erneut eine riesige Wolkenstrasse wo mein Integrator im ersten Kreis sogar eine 6,0 anzeigte. Den letzten Bart kurbelte ich gemeinsam mit Krümel auf seinem Discus 2a, musste mich im Endanflugskampf dann knapp geschlagen geben (15 Sekunden langsamer). Wir flogen mit Platz 4 und 5 mit einem 117er Schnitt über die Ziellinie, das waren nur 7 Minuten langsamer als der Tagessieger Karsten auf Discus 2b.

Bei uns ist es wie bei der Tour de France, jeder Tagessieger bekommt einen gelben "Hut". Dieser muss am nächsten Tag getragen werden, damit man ihm im Bart schnell ausfindig machen kann.

Ein absoluter Hammertag, was auch die wahnsinnigen Erfolge im OLC wirklich deutlich zeigen. Für uns war es ein toller, schneller und wirklich beeindruckender Tag den es so wirklich selten gibt.

Mit meinem aktuellen Gesamtplatz 7 ist noch Luft nach oben, auch am heutigen Tag sollte uns das schöne Wetter eine Wertung bescheren wie ich denke.

Aufbauen der Flugzeuge vor dem Frühstück um 08:30 Uhr, ab ins Grid, um 10:00 Briefing... Täglich grüßt das Murmeltier.

Ich werde berichten! In diesem Sinne,
Gruß Tim
 

03.05.2016

Neutralisiert - kein Wertungstag.

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02.05.2016

Das Eis morgens auf den Flugzeugen kündigte einen guten homogenen Flugtag mit einer flachen Druckverteilung an.

Die Aufgabe über 422 km sollte uns flächig von Homberg zunächst bis auf den Gipfel des hohen Meissners führen. Der Abflug gelang mir diesmal gut, auf Kurs war es recht blau, sodass ich mich mit einer kleinen Gruppe zunächst für eine abgelegenere Route entschied, welche von Wolken gezeichnet war. Am Abend sollte sich herausstellen, dass der andere Pulk die Blaue, direkte Route gewählt hatte, was am Ende fast aufs selbe herausgekommen ist. An der Wende war die ganze Mannschaft vereint. Vom Meissner aus ging es direkt nach Südosten bis nach Bamberg, sodass einige Entscheidungen getroffen werden mussten: sollte man auf den Thüringer Wald fliegen, oder doch besser durch die Rhön oder dazwischen? Manchmal gibt es Tage, wo der Thüringer Wald nicht wirklich durchzündet.

Die meisten entschieden sich (mich eingeschlossen) für die goldene Mitte, was sich am Ende auch als der effektivste Weg herausstellen sollte. Der Thüringer sah heute mit einer dicken Inversion und bei Nordostwind einfach nicht besonders einladend aus. Einige wählten den Umweg über die Rhön, konnten aber zu den vorderen dadurch nicht mehr aufschliessen.

Der Weg nach Bamberg verlief mit einigen guten Bärten fast ohne Probleme. An der Wende konnten sich Felipe und Krümel zunächst deutlich höher absetzen.

Danach ging es Richtung Westen in den Spessart hinein, wo sich die Führungsgruppe immer wieder wechselte. Gemeinsam mit Paddy Krumm, Simon Briel und Robert Schröder gelang uns der Einstieg ins höhere Gelände recht gut und wir waren unter dem Luftraumdeckel Frankfurts mit Flugfläche 65.

Hier trennte sich zunächst die Gruppe, Robert verloren wir irgendwann aus den Augen, er war ein gutes Stück höher und voraus. Man konnte langsam erahnen, dass der Heimweg aus dem Spessart nach Norden komplett blau war, und man mit einem rapiden Thermikeinbruch zu rechnen hatte. Ich entschied mich deshalb für eine 90 Grad Kursänderung nach Osten für einige Kilometer, um außerhalb des Luftraums von Frankfurt noch einmal bis an die Basis zu steigen, was mir auch mehr oder weniger gut gelang. Von dort an glitt ich allein aus dem Spessart ins Blaue, und es wurde sehr zäh. Irgendwann sah ich die anderen deutlich tiefer in schwachen Bärten kurbeln und glitt langsam Richtung Vogelsberg. Dort hatte ich mir die letzte Chance auf nutzbare Thermik erhofft. Sehr tief ließ ich das Wasser ab und konnte an einer Waldkante des Vogelsbergs noch einmal 1,6 m/s herausziehen, was auch dem leichten Flieger geschuldet war.

Mit McReady 2 und +50 auf dem Rechner begann ich den Endanflug. Ein paar Kilometer weiter hatten auch die anderen noch einen vernünftigen Bart gefunden und waren dicht dran. Mit der leichten LS8 bangte ich bis zur Ziellinie, Jan Omsels kam noch bis auf 5 (!) Sekunden an mich heran. Ich rollte überglücklich als zweiter mit einem 95 km/h Schnitt und 8 Punkten an diesem Tag hinter Felipe Levin am Anhänger aus, was ein Tag!

Es ist noch alles drin, wir erwarten mit etwas Glück keine wetterbedingte Pause! Heute (03.05.2016) soll es allerdings, wenn überhaupt, wieder mit einer kleinen Aufgabe spät losgehen.

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01.05.2016

Auch am zweiten Tag reichte das Wetter wieder für eine Wertung. Tim berichtet Folgendes:

Wir mussten lange warten, "Expertenschnüffler" Werner Meuser konnte erst für einen Start ab 15 Uhr nutzbare Thermik attestieren. Die Aufgabe wurde wieder auf 109 km gekürzt. Der starke Wind (+35 kmh) machte uns sehr zu schaffen.

Vor der Abfluglinie bildeten sich zwei Pulks, einer flog etwas niedriger ab und konnte den Verlust über den kurzen Flug kaum mehr aufholen, da die Wolken knapp unter der Basis nochmal deutlich besser zogen. Auch mich hat es erwischt, sodass ich dauerhaft "hinten und etwas tiefer" unterwegs war.

Es folgte dennoch ein schneller Flug mit Kampf um die letzten Grand Prix Punkte, die Aufgabe wurde von Felipe und Enrique Levin perfekt in das nutzbare Wetter gelegt. Gemeinsam mit Sebastian Bauder auf Discus 2a kurbelte ich mit über 3m/s auf Endanflugshöhe und es wurde sogar noch ordentlich bis zur Ziellinie gebolzt.

Karsten Leucker (CX, Discus 2b) konnte den Tag mit einer sehr guten Leistung für sich entscheiden.

Der Grand Prix in Homberg hat einen freundschaftlichen Charakter und soll in erster Linie dem Training und der Vorbereitung auf Wettbewerbe dienen. Deshalb analysieren wir jeden Tag in einem tollen Debriefing noch einmal komplett sämtliche Loggerflugspuren. Diese werden mit einem Auswertungsprogramm übereinander gelegt und abgespielt, sodass jeder falsche Kreis oder jede schlechte Linie sofort aufgedeckt wird. Uns wurde unter anderem Bewusst, wie schnell man eigentlich bei starkem Gegenwind vorfliegen muss, um die optimale Gleitperformance eines schweren Standartklasse Flugzeuges optimal einzusetzen. Robert Schröder (Nationalmannschaft) erzählte auch von vielen Internationalen Erfahrungen, welche ihm Heute zu gute kamen. Für alle Beteiligten ein wahnsinniger Lerneffekt in diesem erfahrenem Teilnehmerfeld!

In der Gesamtwertung ist noch alles offen, wir hoffen auf eine komplett fliegbare Woche :-)

Heute (02.05.) erwarten wir endlich eine größere Aufgabe, wo man innerhalb der Grand Prix Regeln mehr Möglichkeiten hat kleine Fehler auszubessern. Bei kurzen Aufgaben kann ein winziger Fehler bereits den kompletten Flug entscheiden!

Grand Prix macht süchtig!

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Wertungstag 30.04.2016

Tim berichtet von ersten Wertungstag (30.04.2016) wie folgt: 

Gestern war wieder erwarten ein sehr guter Tag. Das Feld lag eng beisammen wir flogen schnelle Schnitte zwischen 113 und 121 km / h. Auf der kleinen Aufgabe von 150 km war selbst der kleinste Fehler zuviel. Ich konnte bis vor die letzte Wende in der Führungsgruppe mithalten. Dann habe ich leider einen taktisch Fehler gemacht, welcher zu einem langsamen Endanflug führte, so dass ich von einigen überholt wurde. 
 
Heute (01.05.2016) führt die Aufgabe wieder bei starkem Wind Richtung Osten. Schauen wir mal!
 
Wir drücken die Daumen für die heutige Aufgabe!

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