Fliegerurlaub in Schneverdingen

Nachdem es in den letzten Jahren leider keinen gemeinsamen Fliegerurlaub vom LSC Oeventrop gab, beschloss eine kleine Gruppe im Frühjahr 2012, diese Idee wieder aufleben zu lassen und gemeinsam für ein paar Tage die altbekannten Ruhrwiesen gegen einen anderen Flugplatz zu tauschen, und so verbrachten Karl, Angelika, Timo, Patrick, Hendrik, Andre, Marcel und Jens zehn schöne Tage in der Lüneburger Heide.

Am Anfang der Planungen wurden zunächst der Termin und das Reiseziel festgelegt, dabei hatte man sich schnell dazu entschieden, vom 8. bis zum 18. August 2012 nach Bad Neustadt an der Saale zu fahren. Kurz danach erfuhren wir, dass auch die Segelflieger der FSG Soest beabsichtigen, in dieser Zeit dort ein Fliegerlager abzuhalten, sodass wir uns daraufhin mit ihnen zusammentaten und die Fahrt als einen gemeinsamen Fliegerurlaub beider Vereine zu planen.
Nachdem das geklärt war, stand die Frage an, welche Flugzeuge mit in den Urlaub fahren sollen. In Absprache mit den Piloten, die in Oeventrop blieben, einigten wir uns darauf, dass eine Ka8, der Discus und der Duo Discus vom Verein zur Verfügung gestellt werden, ergänzt von der Ka6E von Karl und Angelika. So standen in Oeventrop also auch noch ausreichend Flugzeuge in der Halle, um auch hier noch gut in die Luft zu kommen.
Die Planungen waren damit abgeschlossen, und einige Monate danach waren wir voller Vorfreude, in zwei Wochen endlich loszufahren, als wir einen ernüchternden Anruf aus Bad Neustadt erhielten: Dort hatte unglücklicherweise die Winde einen Defekt, der erst nach vier Wochen behoben werden könne, sodass diese während unseres Fliegerurlaubs nicht zur Verfügung gestanden hätte.
Da so sowohl für uns, als auch für die Soester Bad Neustadt als Reiseziel nicht mehr in Frage kam, mussten wir uns schnell nach einer Alternative umsehen.
Letztes Jahr sind Karl und Angelika nach Schneverdingen gefahren und kannten noch einige Leute dort, sodass sie dort anfragten, ob wir kurzfristig unseren Urlaub an den dortigen Flugplatz Höpen verlegen könnten. Erfreulicherweise war auch der LSV Schneverdingen überzeugt von dieser Idee, da ein anderes Fliegerlager kurzfristig abgesagt hatte und deshalb Kapazitäten frei waren, und so haben wir alle bisherigen Planungen über den Haufen geworfen und das Reiseziel um 400 Kilometer nach Norden verlegt.

Am Morgen des 08. August machten wir uns dann mit vier Autos und vier Flugzeugen in Anhängern auf in den Urlaub. Die Fahrt verlief recht entspannt, bis uns dann 80 Kilometer vor dem Ziel ein lauter Knall erschreckte: Am Anhänge vom Duo Discus platzte auf der A2 der rechte Reifen. Glücklicherweise konnte Angelika das Gespann sicher auf dem Seitenstreifen zum Stillstand bringen. Beim Reifenwechsel zeigte es sich als hilfreich, auch schmächtigere Leute wie Hendrik dabei zu haben, denn ohne seine Trimmbleigewichte hätten wir den Anhänger nicht weit genug aufbocken können, um das Rad zu wechseln; was ohnehin nicht das schönste unterfangen ist, wenn nur ein Meter hinter dem Rücken mit 90 Stundenkilometern die LKW vorbeifahren.
Trotz dieser Panne waren dann alle gut in Schneverdingen angekommen, die Flugzeuge wurden abgestellt und die Zelte aufgebaut und ein gemütlicher erster Abend im Urlaub verbracht.

Am nächsten Tag folgten dann nach dem morgendlichen aufrüsten die Platz- und Windeneinweisungen.
Tags darauf stießen dann auch die Soester zu uns, und es zeichnete sich auch gutes Wetter in den nächsten Tagen ab. In diesen Tagen flogen dann beinahe alle Oeventroper tolle Ergebnisse: Timo schaffte seinen 50KM-Flug, Patrick flog 200KM in der Ka6E. Jens landete, ebenfalls mit der E, auf dem letzten Schenkel knapp vor dem Flugplatz außen, als er sich an ein ausgeschriebenes 200KM-Viereck versuchte. Marcel im Discus und Andre und Jens im Duo flogen am 12. August dann die größte Strecke im Fliegerurlaub, beide ein ausgeschriebenes 420KM-Dreieck. Als der Duo schon wieder in der Halle war, hatte Marcel auf dem letzten Schenkel noch mit der immer schwächer werdenden Thermik zu kämpfen, und als schon kein Wölkchen mehr am Himmel zu sehen war erreichte er dann noch beeindruckend den Flugplatz.
Des Weiteren flog Hendrik in den letzten Tagen vor der Heimreise seine C-Prüfung.
Allen Piloten einen herzlichen Glückwunsch zu ihren geflogenen Strecken und Prüfungen!

Gegen Ende des Fliegerurlaubs wurde das Wetter Tag für Tag blauer, sodass die Begeisterung der Oeventroper für weitere Streckenflüge wohl erstmal gesättigt war, doch wir hatten auch so Spaß im Urlaub: mehrer Ausflüge auf die benachbarte Surfanlage, die Ralf Schuhmacher Kartbahn oder in den Heide-Park Soltau trugen zur Abwechselung bei.

So gingen die zehn Tage sehr schnell rum und bald stand die Reise zurück ins Sauerland an, die dann ohne Pannen und Probleme unspektakulär verlief.


Es waren auf jeden Fall zehn tolle Tage in der Lüneburger Heide, in denen alle Beteiligten „auf ihre Kosten" gekommen sind, und wir möchten diesen schönen Fliegerurlaub auch im nächsten Jahr wiederholen, da es ein Erlebnis gewesen ist, das man nicht so schnell vergessen wird!

Autor: Jens Frische

Entspannung.
Reifenplatzer auf der Autobahn.
Der Duo war auch mit am Start.
Die Flugschüler kommen auch nicht zu kurz.